Der idyllische, neutrale und friedliche Ort Mustermannshausen (lat. vir exemplum vicum) im östlichen Teil gelegen, ganz nahe aber auch fern, außer, man befindet sich noch östlicher, dann liegt es westlicher, aber ansonsten natürlich an der Grenze, nämlich innerhalb der Ortsgrenzen, die sowohl von Süden über Osten über Norden bis nach Westen reichen, um dann im Süden wieder zu enden, als auch umgekehrt. Man will ja niemanden vergrämen. Und Krämer gibt es ja genug, die was davon verstehen.
Der Ort ist umgeben von Gegend. Wohin man
sich auch wendet, überall die herrlichste Gegend, und der Blick nach unten
zeigt, man steht im Ort. Und wenn man mehr wissen will, dann begibt man sich
zum nächsten Wirten, also drei Schritte links oder rechts, je nachdem, und
lässt es sich erzählen, denn die zuverlässigsten Auskünfte erhält man immer
noch hier.
Geschichte
Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des
keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen
Höhlensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg. Später unter den Römern
lag das heutige Dorf dann in der Provinz Pannonia.
Erstmals urkundlich erwähnt im Jahre 1500,
zumindest nimmt man es an, denn es wurde ein Dokument gefunden mit den
Buchstaben MM – was sollte es sonst sein. Vorherrschend war die Familie Muster
& Schablone. Sie siedelten sich hier an und erbauten das legändere Schloss.
Von da aus gehend wurde das umliegende Land kultiviert und schon lange vor
Maria Theresia die Schulpflicht eingeführt. Disziplin will schließlich gelernt
sein. Danach schlief der Ort seinen Dornröschenschlag, bis er reif war in ein
neues Zeitalter einzutreten und an die Eisenbahn angeschlossen zu werden, so dass
es nun weithin erreichbar war. Zahllose Würden- und Amts- und Titelträger
würdigten seither das Dörfchen mit ihrer Anwesenheit.
Nach dem ersten Weltkrieg wurde das
Dörfchen Österreich zugesprochen, nach zähem Ringen, sowohl in St. Germain und
in Trianon, denn jeder wollte es haben. Zeitweise war es danach auch
Landeshauptstadt, aber das wurde bald zu viel, so dass diese Bürde wieder
abgetreten wurde. Schließlich genügt ein Ortskaiser. Da braucht es nicht auch
noch einen Landeskaiser.
Während es zweiten Weltkrieges nahm die
Bevölkerungszahl des schönen Ortes stark ab. Es wurde gemunkelt, dass die Juden
aus ihren Häusern vertrieben wurden und weiß Gott was mit ihnen geschehen ist.
Tatsache ist, dass alle plötzlich freiwillig das Land verließen und ihre Häuser
verkauften. Dafür, dass die Menschen so gut waren und ihnen ihre Häuser
abkauften, nun dafür kann man nicht auch noch gescholten werden. Bei uns wurden
immer alle gut behandelt. Dafür verlor der Ort sämtliche Kunstschätze und war
völlig zerstört. Danach folgte die harte Zeit der sowjetischen Belagerung. Erst
1955 kam es zu einem wirklichen Aufschwung, der bis heute angehalten hat.
Aufgrund seiner vortrefflichen Lage zwischen Hier und Dort war es ein beliebter
Treffpunkt für Künstler und andere helle bis dubiose Köpfe.
Wappen
Im lilanen Schild finden sich fünf Sterne
für die alles überstrahlenden Leitwerte: Vaterland und Muttersprache, Vaterhaus
und Vater und natürlich die Kirche. Darunter stehen die Leitworte, „Allzeit
treu und redlich!“ Darin symbolisiert sich die stets mustergültige Haltung der
Einwohner Mustermannshausen gegenüber der Obrigkeit und deren Repräsentanten.
Bevölkerungsentwicklung
Mal sind es mehr, mal sind es weniger, es
pendelt sich ein und aus. Man muss schon sagen, Menschen sterben und ziehen
weg. Aber es werden auch Menschen geboren und ziehen zu. So ist das in
Mustermannshausen.
Politik
Bürgermeister ist Max Mustermann. Mit 75%
der Stimmen hat der die absolute Mehrheit. Ebenso seine Partei, aber die spielt
ja keine Rolle. Mit 25% der Stimmen konnte Siggi Schablone den anderen Teil der
Wähler für sich gewinnen. Würde es so bleiben, muss man sich nicht viel
umgewöhnen, und umgewöhnen ist doch immer sehr mühsam.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
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Katholische Pfarrkirche Maria von der Gestetten
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Evangelische Kirche Martin
Luther
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Kunstgalerie Bartholomäus
Bonifaz
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Historisches Krankenhaus für
psychiatrische Forschungen
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Gemeindeamt
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Villen aus der Gründerzeit
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Burg derer von Treu & Redlich
Persönlichkeiten
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Max Mustermann, Bürgermeister
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Siggi Schablone, Politiker und
Volksschuldirektor
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Willi Wiesel, Literat und
Kabarettist
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Bartholomäus Bonifaz, Maler
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Stanislaus Gstanzl, Musiker
Literatur
Wiesel, Willi: Mustermannshausen. Das
Muster eines Ortes. Mustermannshausen, 2014.
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