Sonntag, 6. Oktober 2013

Innenpolitik, 06. Oktober 2013


Mustergültig, auch beim Budget

Mit tiefer Betroffenheit und völligem Unverständnis nahm unser Herr Bürgermeister, Max Mustermann, die Nachricht in Empfang, dass es offenbar Menschen in dieser mustergültigen Gemeinde Mustermannshausen gibt, die sich dazu versteigen Zweifel daran zu schüren, dass obgenannter Bürgermeister das ihm anvertraute Gemeindebudget redlich und mustergültig verwaltet. Zunächst wurde natürlich daran gedacht die Sache auf sich beruhen zu lassen. Schließlich muss ein Mann in seiner Position und mit seinen Verdiensten um und für die Gemeinde es gewohnt sein, dass er angefeindet wird, aber letztendlich fühlt er sich zu sehr als Vater sämtlicher Gemeindemitglieder, auch oder gerade der verirrten Kinder, dass er sich dazu herabließ dazu Stellung zu beziehen. Mit großem Nachdruck muss darauf hingewiesen werden, wie unendlich peinlich es unserem Redakteur, Schurli Schabovski war, jenen honorigen Herrn solche Fragen stellen zu müssen. Mir möchten nochmals darauf hinweisen, dass es nicht die Meinung des Mustermannhauseners Kuriers ist, dass sich unser Herr Bürgermeister irgendetwas zu Schulden kommen ließ, zu sehr bewundern und verehren wir ihn ob seiner Verdienste, umso mehr, da er sich bereiterklärte Rede und Antwort zu stehen.
Schurli Schabovski: Herr Bürgermeister, es gibt Menschen, die behaupten, Sie hätten sich in keinster Weise an das vorgelegte Budget gehalten und viel mehr ausgegeben als vorgesehen war. Was möchten Sie diesen Kretins entgegnen?
Max Mustermann: Zunächst einmal möchte ich darauf hinweisen, nachdrücklich, wie zutiefst erschüttert ich von diesen Anschuldigungen bin. Niemals habe ich das Budget überzogen, sondern nur das ausgegeben, was unbedingt erforderlich war, für unsere Bürger. Ich bin wirklich enttäuscht, zumal ich ja nie ein Budget erstellt habe, das ich hätte überziehen können.
Schurli Schabovski: Aber es muss doch ein Budget erstellt werden. Das ist Gesetz.
Max Mustermann: Ach so, davon sprechen sie. Na ja, das war doch quasi nur ein Vorschlag. Wer kann schon wissen was sich über die Jahre ergibt. Eines ist natürlich richtig, es waren Mehraufwendungen notwendig.
Schurli Schabovski: Konkret wird der Blumenschmuck angesprochen, der sich angeblich mit € 20.000,-- zu Buche schlägt.
Max Mustermann: Ja, der Blumenschmuck. Der war doch wohl auch notwendig, für den Geburtstag meiner Schwiegermutter und vor allem, wir haben doch den Preis für die blumenwütigste Gemeinde erhalten. Das muss uns doch so ein paar Euro Wert sein. Wissen Sie, der normale Bürger sieht nur das unmittelbare, aber ich sehe in die Zukunft. Das kann er nicht verstehen. Deshalb muss man Vertrauen haben.
Schurli Schabovski: Und was ist mit dem neuen Gemeindezentrum, das ebenfalls das doppelte an Geld verschlang als ursprünglich angenommen.
Max Mustermann: Auch das eine visionäre Meistleistung meiner Wenigkeit. Ich saß in meinem Wohnzimmer und sah hinaus auf den Ort, und dabei dachte ich, ich würde doch so gerne den ganzen Ort überblicken können, aber diese Mauern im Schloss, die lassen es nicht zu, und ich persönlich hätte mir diesen Luxus einer Glaskuppel niemals geleistet, aber die Gemeinde, die machte es, und nun habe ich vom Gemeindezentrum aus einen Blick über die gesamte Gemeinde. Ist das nicht wunderbar.
Schurli Schabovski: Zuletzt noch die neue Feuerwehr. Die soll auch drei Mal so groß gebaut worden sein, als für den Ort notwendig.
Max Mustermann: Das dachte ich ursprünglich auch, das müsste genügen, aber dann dachte ich, das stimmt, wenn es in meinem Schloss an einer Stelle brennt, aber was, wenn es an zwei Stellen brennt oder gar an drei gleichzeitig. Deshalb beschloss ich, dass mindestens drei Einsatzfahrzeuge vor Ort sein müssten. Sie sehen, ich denke immer in erster Linie an die Sicherheit der Bürger und niemals an mich.
Schurli Schabovski: Aber für solch einen Fall kann doch Hilfe von den umliegenden Gemeinden angefordert werden?
Max Mustermann: Bis die eintreffen ist doch mein Schloss niedergebrannt. Aber wenn Sie mich entschuldigen wollen, meine Frau erwartet mich zum Abendessen. Sie wissen nun, niemals wird mehr Geld ausgegeben als notwendig.
Damit wäre wohl alles geklärt und es gibt keine weiteren Missverständnisse. Wir halten Sie natürlich weiter auf dem Laufenden.


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