Sonntag, 27. Oktober 2013

Innenpolitik, 27. Oktober 2013:


Von der Kraft des Miteinander

Wieder einmal sah sich unser sehr verehrter Herr Bürgermeister, Max Mustermann, geradezu ungeheuerlichen Anschuldigungen und Unterstellungen, ausgesetzt. Trotzdem jene Individuen, die eben jene Anschuldigungen und Unterstellungen, eigentlich keiner Aufmerksamkeit wert sein sollten, machte sich unser sehr verehrter Bürgermeister die Mühe und setzte sich damit nicht nur auseinander, sondern auch zusammen. Das bedeutet, mit seiner schier endlosen, jegliches menschliche Maß übersteigenden Geduld und seiner, fast väterlichen Zuwendung an die Bewohner seiner Gemeinde, erklärte er die Umstände und strafte all jene Lügen, die ihm schlechte Absichten unterstellt hatten. Doch nun zu seiner Erklärung, die wir uns getreu wiederzugeben angelegen sein lassen.

Konkret wurde der Vorwurf laut, dass die, anfangs unabhängigen, Gemeinderatsmitglieder sukzessive durch solche ersetzt wurden, die unserem sehr verehrten Herrn Bürgermeister nahe stehen. Die Darstellung der wahren Hintergründe sollen all jene, die dies unterstellen, in Demut erschauern lassen, so dass sie fürderhin mit Asche bestreut und gesenkten Hauptes durch die Straßen und Gassen unserer Gemeinde wandeln.

Die Beobachtung an sich ist richtig. Von den 15 Gemeinderatsmitgliedern, die zu Beginn der Legislaturperiode ihres Amtes walteten, war kein einziger, der in einem direkten Verhältnis zu unserem sehr verehrten Herrn Bürgermeister standen. Im Laufe der Zeit wurden diese, sprich während der letzten drei Wochen, durch solche ersetzt, die teilweise sogar verwandt, verwitwet, verschwägert, verbandelt oder verknotet mit unserem sehr verehrten Herrn Bürgermeister sind. Ist daraus allerdings automatisch zu folgern, dass diese sich in irgend einer Weise von unserem sehr verehrten Herrn Bürgermeister beeinflussen ließen? Dies unterstellt, dass all diese Personen nicht in der Lage sind eine eigene Meinung zu fassen und  zu vertreten? Das sind sie durchaus und unser sehr verehrter Herr Bürgermeister erkennt dies auch an. Darüber hinaus muss einmal gesagt werden, dass es natürlich die gesamte Arbeit sehr erleichtert, wenn man sich bereits gut kennt. Die Phase der Annäherung und des Kennenlernens fällt weg und so kann sofort konstruktiv gearbeitet werden, zum Wohle unserer Gemeinde, denn nichts sonst liegt unserem sehr verehrten Herrn Bürgermeister am Herzen und geht ihm über alles. Das selbe gilt für seine Frau, seine Töchter, seine Schwiegersöhne, seine Tanten und Onkeln und diverse Neffen und Nichten. Nichts sonst haben sie ihm Auge, weder persönlichen Ruhm noch Bereicherung. Mehr noch, sie nehmen all die Beschwerlichkeiten in Kauf, die mit diesem Amt unweigerlich zusammenhängen.

Sagt er etwa, „L’Etat c’est moi!“. Nein, wenn dann neigt unser sehr verehrter Herr Bürgermeister zu dem Satz, „Alles für das Volk“. „Nichts durch das Volk“, das würde jedoch ebenso nicht sagen. Alles opfert er auf, jeden Einsatz bringt er, er und seine gesamte Familie.

Doch es gab noch einen weiteren Grund, der ihn zu diesem Schritt nicht nur getrieben, sondern gar gezwungen hat. Bereits nach kürzester Zeit nämlich brach ein um das andere Gemeinderatsmitglied weg und ließ unseren sehr verehrten Herrn Bürgermeister im Stich. Die Wahl war geschlagen, und schon hatten sie keine Lust mehr. Die Arbeit hatten sie unterschätzt und den Einsatz, der zu bringen war, ebenso. Nach und nach ließ einer nach dem anderen unseren sehr verehrten Herrn Bürgermeister im Stich. Doch verzweifelte er etwa? Gab er auf? Nein, niemals. Vielmehr mobilisierte alle Kräfte, die ihm zur Verfügung standen und ließ sich von dieser Treulosigkeit nicht unterkriegen. Nur jene, die über ein wenig Einfühlungsvermögen verfügen, können ermessen welche schlaflose Nächte es ihn kostete, während derer er händeringend durch das Rathaus lief.

Und die Einstimmigkeit bei allen Erklärungen ist auf die enge Zusammenarbeit zurückzuführen, auf die Kraft des Miteinander – und das einige Herz, das für uns, die Bürgerinnen und Bürger schlägt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen