Sonntag, 13. Oktober 2013

Sport, 13. Oktober 2013:


Der neue Sportplatz


Vor vielen, vielen Jahren wurde der Sportplatz am Rande der Siedlung gebaut. Mittlerweile ist Mustermannshausen so gewachsen, dass sich der Sportplatz mitten in der Wohnsiedlung befindet. Immer mehr Stimmen wurden laut, dass dies ein unhaltbarer Zustand ist, vor allem, wenn während der Saison Fußballmatches stattfinden. Abgesehen von der prekären Parkplatzsituation, ist auch die Lärmbelastung gerade am Wochenende nicht zumutbar. So wurde im Gemeinderat beschlossen, diesen Sportplatz abzureißen und einen neuen, wiederum am Rande des Ortes, zu errichten, als Begegnungsstätte für jung und alt, zum fairen Wettkampf und sozialer Gemeinschaftlichkeit. Gerade für unsere Jugend braucht es einen Ort, an dem sie sich austoben und ihre überschüssigen Kräfte kanalisieren können. Deshalb stand es für unseren sehr verehrten Herrn Bürgermeister an erster Stelle der Prioritätenliste diesen Sportplatz unserer Jugend zur Verfügung stellen zu können. Nicht einmal fünf Jahre ist das nun her, dass dieser Entschluss gefasst wurde. Viele neue Häuser wurden mittlerweile gebaut, doch vor allem ein passendes Grundstück für den neuen Sportplatz gesucht. Nachdem unser Gemeindegebiet immerhin 3 km2 umfasst, waren umfangreiche Sondierungsarbeiten notwendig. Direkt neben der Verbrennungsanlage wird er nun voraussichtlich errichtet werden. Nachdem das Grundstück gefunden worden war, wurde unverzüglich darangegangen die Ausschreibung für die Errichtung des Sportplatzes anzudenken, bevor es sie ordnungsgemäß in die Wege geleitet wurde, also in Auftrag gegeben diese zu erstellen. Dabei ist besondere Sorgfalt walten zu lassen. Schließlich ist ein Sportplatz mehr als ein grüner Rasen. Alles geht seinen Gang und was ordentlich werden soll, braucht seine Zeit. Nun konnte beobachtet werden, dass auf dem Grundstück, das für den neuen Sportplatz vorgesehen ist, bereits gearbeitet wird. Der eine oder andere Bürger zeigte sich erstaunt und mutmaßte sofort wieder Korruption, weil der Schwager unseres sehr verehrten Herr Bürgermeisters diese Arbeiten ausführt. Nun konnte sich niemand vorstellen, dass unser Herr Bürgermeister irgendetwas machen könnte, was dem Ort nicht zum Vorteil gereichen würde. Haben wir nicht alle an Lebensqualität gewonnen, während seiner Amtszeit? Hat es uns nicht allen zum Vorteil gereicht, dass er weder Mühen noch Kosten scheute, um unseren Ort behaglich und attraktiv zu gestalten? Natürlich hat er das, aber das wird alles sofort vergessen und böswillige Verleumdungen in die Welt getragen. Immer wieder muss sich unser sehr verehrter Herr Bürgermeister dagegen wehren. Es ist eigentlich beschämend, und es würde wohl jeder verstehen, wenn er solche Unverfrorenheiten erst gar nicht zur Kenntnis nähme, aber nein, sein Einsatz und seine Verbundenheit mit dem Ort machen es möglich, dass er sich dazu herablässt diese Umstände zu erklären. „Wissen Sie“, erklärte Max Mustermann gegenüber unserem Reporter Schurli Schabovski, „ich hätte natürlich die Ausschreibung abwarten können, doch ich ging letztens durch den Ort, und sah die Kinder auf der Straße spielen, sah, dass sie keinen Platz hatten wo sie sich austoben und entfalten konnten. Ich fiel über den verdammten Ball und ein Kind rannte mir ins Knie. Unhaltbare Zustände. So rief ich sofort meinen Schwager an und bat ihn quasi als Feuerwehr einzuspringen und mit den Arbeiten sofort zu beginnen, damit mir das nicht nochmals passiert, wenn ich in ein oder zwei Jahren wieder gezwungen sein könnte zu Fuß zu gehen, weil es ein Polizist so genau nahm, trotz meines Amtes, und mir wegen mäßigen Alkoholkonsums den Führerschein abnahm. Bloß 25 Spritzer waren es, aber er nahm es zu genau. Er sitzt zwar jetzt in einem Nest an der tschechischen Grenze, aber das ist ja wirklich unerhört. Darüber sollten Sie einmal schreiben, und nicht eine gute Tat schlecht reden. Aber wie auch immer, mein Schwager hat sich ins Zeug gelegt und baut einmal so weit er kommt bis die Ausschreibung fertig ist. Alles nur für die Kinder und die Jugend in diesem Ort.“ Wir denken, dieser Aussage ist nichts mehr hinzuzufügen, und alle, die unserem sehr verehrten Herrn Bürgermeister böse Absichten unterstellten, sollen sich in Grund und Boden schämen. In erster Linie geht es um die Menschen und ihre Lebensqualität und nicht um den schnöden Mammon. Die Leute stellen es ja gerade so hin, als müssten sie das bezahlen, und natürlich bringt der Schwager des Bürgermeisters das beste Angebot, wie sich nach Bauabschluss und Beendigung der Ausschreibung zeigen wird.

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