Sonntag, 10. Mai 2015

MABID , 10. Mai 2015:


Mütter – die ganze Wahrheit

Der MABID (Mustermannshausener Abhör-, Bespitzelungs- und Informations-Dienst), immer unermüdlich unterwegs um Terroristen, Amokläufer und andere, akut oder auch potentiell gefährliche Personen und Daten auszukundschaften und dingfest zu machen, hatte schon vor einiger Zeit eine Entdeckung gemacht, die so brisant ist und wohl auch weitestreichende Konsequenzen nach sich zieht, dass es nicht gewagt wurde diese der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, doch die unabhängigen Medien lassen es sich nicht nehmen auch solche Dinge aus- und anzusprechen, die sonst nur unter vorgehaltener Hand weitergegeben werden. Kindern sei das Lesen dieses Artikels ebenso untersagt wie nervenschwachen Menschen, sowie solchen mit Herzschwäche oder sonstigen Leiden, denn die Wahrheit, so wahr sie auch immer sein mag, kann das Leben sensibler Menschen so derartig erschüttern, dass sie sich gezwungen sehen sich in die hiesige Nervenheilanstalt einzuweisen, was ab nun möglich ist, aber durch diese Auflockerung der Gesetzgebung, die nun dazu führt, dass die Diagnose selbst erstellt werden kann, ohne einen Arzt dazwischenschalten zu müssen, führte dazu, dass eben jene Heilanstalt hoffnungslos überfüllt ist.

Nach jahrelangen gründlichen Recherchen, bei denen das unterste zu ob erst und dann wiederum das vorgängig zweitunterste, das nun ja das unterste war wieder zu oberst gekehrt wurde usw., bis der ganze Pack umgewendet war, ist es jetzt schwarz auf weiß nachzulesen:

Mütter sind auch Menschen.

Natürlich, man hat es schon lange vermutet, doch so recht wahrhaben wollte es niemand. Mütter, das sind jene engelsgleichen Wesen, die es sich zu ihrer Lebensaufgabe gemacht haben sich hingebungsvoll für ihre Kinder aufzuopfern. Natürlich sind sie vor der Empfängnis Menschen. Man nennt diese Art Menschen auch Frauen. Ganz normal, aber das stört auch nicht weiter, die sich – wie auch jeder andere Mensch, selbst der Teil, der sich Mann nennt – egoistisch, selbstgefällig ihrem eigenen Leben widmen, Spaß haben, ihrer Arbeit nachgehen, aber auch ihre Freizeit genießen. Doch dann, dann kommt der Tag der Empfängnis, und ebenso wie die Frucht des werdenden Lebens in der Frau reift, ebenso reift ihr Werden zum Mutter-sein. Sie hört auf Frau zu sein und verwandelt sich. Es ist allerdings schwer zu beobachten, denn äußerlich verändert sich nicht viel, so dass auch einiges bei diesem Entwicklungsprozess schief laufen kann, wie bei allen hochkomplexen Vorgängen dieser Art, die sich noch dazu über mehrere Monate hinziehen. Wenn aber alles gut verläuft, so legt die Frau nach und nach ihr Frau-sein ab, ebenso wie ihre Tendenzen zum Wahrnehmen der eigenen Persönlichkeit und des eigenen Willens. Bis zur Geburt ist dieser Vorgang abgeschlossen, und mit der vollendeten Geburt hat sich ihr Frau-sein in Mutter-sein gewandelt, die nun nur mehr das Wohl und Wehe ihrer Kinder im Auge hat, mit ihnen wächst und gedeiht, Freude nur mehr empfindet, wenn sich die Kinder freuen und mit ihnen leidet, wenn sie Leid empfinden. All das war bekannt, doch was noch unbekannt war, ist der Umstand, dass diese zum Mutter-sein mutierten Wesen ihr Mensch-sein behalten. Mensch-sein bedeutet aber, dass eben jene Fehler machen können und auch Schwächen haben. Damit ist zwar die Mutter immer noch eine Ausgeburt an Perfektion, aber es gibt ihr doch noch ab und an ihr Mensch-sein dazwischen, das sie dazu bringt auch an etwas anderes zu denken, als an ihre Kinder, zum Beispiel an sich selbst. Ja, es ist die lautere Wahrheit. Eigene Bedürfnisse und Wünsche werden da plötzlich ausgelebt. Mütter wollen als Frauen gesehen werden, auch wenn sie das selbstverständlich nicht mehr sind und reklamieren sogar sexuelle Bedürfnisse, die einer Mutter in gar keiner Weise anstehen, zumindest nicht wohlanstehen, denn Mütter sind asexuelle Wesen. Aber diese Erkenntnis entlastet auch, denn wenn Mütter Menschen sind, dann wird auch erklärbar, warum es nicht immer so klappt, wie es müsste. Nicht die Mütter sind schuld, sondern der Teil in ihnen, der noch das Mensch-sein trägt. Es wird mittlerweile fieberhaft daran gearbeitet gegen diese Irreführung ein Medikament zu entwickeln, so dass wir trotz dieser herben Niederlage vertrauensvoll in die Zukunft sehen können. Vielleicht können wir schon zum nächsten Muttertag berichten, dass Mütter zwar Menschen sind, aber auch, dass es heilbar ist.
Gesundheitspolitik, 11. Mai 2015: Allen

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