Sonntag, 3. Mai 2015

Sicherheitspolitik, 03. Mai 2015:


Wehrt Euch!

Unbesehen und unter striktem Ausschluss der Öffentlichkeit geht es vor sich. Heimlich still und leise werden Angriffspläne in der EU ausgearbeitet. Immer noch werden wir offiziell in Sicherheit gewiegt, wie das Baby in den Armen der Mutter, bis es sich einlullen lässt, und dann verwandelt sich das gutmütige Gesicht der Mutter in eine verheerende Fratze, denn wohl mag es das größte Friedensprojekt der Neuzeit sein, doch nun richten sich die Kriegsgelüste nach innen, die nationalstaatliche Souveränität untergrabend, so dass es nur mehr ein Land gäbe, eine Hoheit, ein Recht und ein Wille. Niemand nimmt es ernst, außer einer kleinen, aufrechten Gruppe, die sich um unser Land und seine Eigenständigkeit sorgt, eine Gruppierung, die für die Freiheit eintritt, und sich entsprechend auch Freiheitliche Partei nennt. Doch ihre Stimme verläuft im Sande, denn niemand nahm sie ernst, die parlamentarische Anfrage an unseren geschätzten Verteidigungsminister Klug, die auch nur auf Umwegen das Licht der Öffentlichkeit erreichte und deren Hauptfrage lautet:

„Ist das österreichische Bundesheer auf einen Angriff durch die EU ausreichend vorbereitet?“[1]

Und man muss offen und ehrlich sagen, nein, das ist das österreichische Bundesheer nicht, will es auch nicht sein, weil es die Bedrohung nicht ernst nimmt. Deshalb hat sich der Gemeinderat der mustergültigsten Gemeinde Österreichs, Mustermannshausens, allen voran unser sehr verehrter Herr Bürgermeister, Max Mustermann, entschlossen die entsprechenden Abwehrmaßnahmen durchzuführen. In einem ersten Schritt wurde die Oberkommandantur der ersten mustermannshausischen Armee eingerichtet. Den Oberbefehl erhielt Sigismund Soliwen, der sich bereits etliche Auszeichnungen zuschulden kommen ließ, vorzüglich in der spritzenden und blasenden Abteilung, also als Kommandant der hiesigen Freiwilligen Feuerwehr und in der Funktion des Leiters der ortsansässigen Blaskapelle. Taktik und Organisationstalent sind im quasi in die Wiege gelegt worden, was ihn für diesen Posten prädestiniert. Darüber hinaus gelang es uns bereits die tapfersten und verdientesten Männer für dieses Projekt zu gewinnen, die teilweise bereits im Ersten Weltkrieg ihre Meriten verdienten, doch mit Stärke alleine wollen wir nicht auftrumpfen, sondern auch mit List und Tücke. So werden rund um das Ortsgebiet von Mustermannshausen lose Akten und offene Ordner verteilt. Daraufhin kann kein einziger deutscher Soldat weitermarschieren, denn zuerst muss Ordnung geschaffen werden. Für die französischen Einheiten werden sogenannte „Schneckengräben“ errichtet, so dass sich diese auf die deliziöse Zubereitung der Kriechtiere konzentrieren werden. Für die britischen Soldaten war das Abspielen von „God save the Queen“ angedacht, aber das wird wohl überflüssig sein, da kein Anlass zu der Vermutung besteht, dass sie es wagen das kontinentale Europa zu betreten. Umso leichter wird der Umgang mit den spanischen Armeemitgliedern sein, die sich an einem Stier delektieren dürfen, und wenn all diese Mittel ausgeschöpft sind, dann bleibt immer noch die Gulaschkanone, die sie zwar nicht unbedingt in die Flucht schlägt, aber aus Angreifern Freunde zu machen versteht. In Fortführung der gutaltösterreichischen Tradition des Heiratens statt Kriege führens, werden wir uns jene des gemeinsamen Essens und Trinkens zu eigen machen.

Stolz und aufrecht nehmen wir die herannahende Gefahr nicht nur ernst, wir werden ihr auch gewachsen sein und gemeinsam, mit vereinten Kräften, die Angreifer auf unseren schönen, friedlichen Ort vertreiben oder vereinnahmen, je nach Situation und Lage, denn wir lassen uns von nichts und niemandem unsere Kultur und unsere Traditionen untergraben, weder die Café- und sonstige Gastronomietradition, noch unsere Marmelade oder unsere Paradeiser. Dafür sind wir bereit auch den letzten Schluck Wein zu opfern, für die Insignien der Kultur und der Zivilisation. Niemals jedoch werden wir darauf vergessen, dass dies nur durch das beherzte Vorpreschen der FPÖ möglich war. So haben wir schon etliche Asylanträge der Freiheitlichen erhalten, und abschlägig beantwortet, denn sie sollen gefälligst ihr eigenes Land aufbauen und sich nicht als politische Flüchtlinge deklarieren. Schließlich ist von ihnen noch keiner an die Wand gepinnt worden.


[1] Der Standard, 28. April 2015, http://derstandard.at/2000014969426/Winter-fuerchtet-offenbar-Angriff-durch-EU-Armee, abgerufen am 02. Mai 2015.

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